In der Welt von Andrés Segovia gibt es unzählige Aspekte, die es wert sind, erforscht und analysiert zu werden. Von seinen Anfängen bis zu seinem Einfluss auf die moderne Gesellschaft hat Andrés Segovia einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte der Menschheit hinterlassen. Seine Wirkung erstreckt sich auf unterschiedliche Bereiche, von Kultur und Kunst bis hin zu Politik und Wirtschaft. In diesem Artikel tauchen wir in die faszinierende Welt von Andrés Segovia ein und erkunden ihre vielen Facetten und ihre heutige Relevanz. Von seinen Anfängen bis zu seiner Entwicklung im Laufe der Jahre ist Andrés Segovia weiterhin ein Thema von Interesse und Debatte und verdient unsere Aufmerksamkeit und Reflexion.
Andrés Segovia Torres, Marqués de Salobreña (* 21. Februar1893 in Linares; † 2. Juni1987 in Madrid), war ein spanischerGitarrist, Gitarrenpädagoge und Herausgeber von Gitarrenmusik. Er hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des klassischen Gitarrenspiels im 20. Jahrhundert.
Andrés Segovia, dessen Mutter aus Málaga stammte und der am 24. März 1893 als Andrés Segobia getauft wurde, gab als Autodidakt bereits mit vierzehn Jahren in Spanien Konzerte. Er soll 1915 Schüler von Miguel Llobet gewesen sein, was jedoch in der Fachwelt nicht ganz unumstritten ist. Segovia trug auf weltweiten Tourneen zur Popularität der klassischen Gitarre bei. 1924 hatte er sein Debüt in Paris, und zwischen 1926 und 1936 unternahm er auch längere Tourneen in Russland.
Zahlreiche Kompositionen, die heute zum klassischen Gitarrenrepertoire gehören, sind eigens für ihn geschrieben worden, so z. B. von Mario Castelnuovo-Tedesco (1895–1968), John W. Duarte (1919–2004), Frank Martin (1890–1974), Frederic Mompou (1893–1987), Manuel María Ponce (1882–1948), Alexandre Tansman (1897–1986), Federico Moreno Torroba (1891–1982), Joaquín Turina (1882–1949) Heitor Villa-Lobos (1887–1959) sowie Joaquin Rodrigo (1901–1999). Segovia befasste sich auch als Vortragender und Bearbeiter mit Vihuelamusik der Renaissance. Außerdem gehen viele Bearbeitungen von Werken, die ursprünglich für andere Instrumente geschrieben wurden und die heute zum Standardrepertoire für Gitarre gehören, auf ihn zurück. Das bekannteste Beispiel ist wohl die Chaconne aus der Partita in d-Moll für Solo-Violine von Johann Sebastian Bach, welche Segovia erstmals 1935 in Paris öffentlich darbot und 1946 mit anderen Stücken Bachs in New York aufnahm. Auch aus Bachs „Lautenwerk“ bearbeitete Segovia einige Kompositionen für die Gitarre. Zu seinen Veröffentlichungen gehören auch Estudios („Etüden“) und Estudio sin luz.
Selbst mit 89 Jahren machte er eine Tournee durch Deutschland, und mit 91 Jahren trat er im November 1984 noch in der Berliner Philharmonie auf.
1961 heiratete er in dritter Ehe die Pujol-Schülerin Emilia Magdalena Corral Sancho.
1974 wurde Segovia mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis und 1985 mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrendoktorwürde mehrerer Universitäten (u. a. Oxford 1972). 1981 wurde er vom spanischen König als Marqués de Salobreña in den erblichen Adelsstand erhoben. In seiner Geburtsstadt Linares befindet sich heute ein Museum, in dessen Krypta sein Sarkophag steht.
Nach dem Musiker benannt ist der Internationale Jugendwettbewerb für Gitarre „Andrés Segovia“. Seit 2000 richtet die Sektion Deutschland der European Guitar Teachers Association diesen Wettbewerb aus, der alle zwei Jahre stattfindet. Ausrichtungsort war zunächst Velbert, seit 2016 ist es Monheim am Rhein.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Andrés Segovia: An Autobiography of the Years 1893–1920. Boyars, London 1976, ISBN 0-02-609080-5.
Graham Wade: Maestro Segovia. Personal impressions and anecdotes of the great guitarist. Robson, London 1986, ISBN 0-86051-386-6.
als Hrsg.: Edition Andrés Segovia. Schott, Mainz u. a. (enthält klassische Werke, moderne Original-Werke und Transkriptionen).
Literatur
Vladimir Bobri: Eine Gitarrenstunde mit Andrés Segovia. Hallwag, Bern/Stuttgart 1977, ISBN 3-7957-2340-X.
Joerg Sommermeyer: Andrés Segovia – Apostel und Patriarch der Gitarre. In: Zupfmusik – Gitarre. Jahrgang 36, 1983, S. 15–18 und 49 f.
Soledad Alameda: Interview mit Andrés Segovia. In: Gitarre & Laute. Band 5, Nr. 5, 1983, S. 286–293.
Graham Wade: A celebration of the man and his music. Allison and Busby, London 1983, ISBN 0-85031-492-5.
Andrés Segovia (1893–1987): Die schönsten Stücke aus seinem Repertoire. Schott, Mainz/London/New York/Tokyo 1987 (= Gitarrenarchiv. Band 520).
↑Wolf Moser und Anton Stingl: Andrés Segovia *17.3.1893(?). In: Gitarre & Laute 5, 1983, Heft 2, S. 135.
↑Domingo Prat: Diccionario de Guitarristas. Buenos Aires 1934, S. 289 f.
↑David Mason Greene: Greene's Biographical Encyclopedia of Composers. Doubleday, New York 2007, ISBN 0-385-14278-1, S. 1043.
↑Hermann Leeb: Von Segovia, Pujol und Llobet. In: Gitarre & Laute. 1980, Heft 6, S. 32 f.
↑Matanya Ophee: Das erste Gitarrenkonzert und andere Legenden. In: Gitarre & Laute. Band 7, 1985, Heft 3, S. 57–63, hier: S. 58 f.
↑Wolf Moser: Das Repertoire aus zweiter Hand. Die Geschichte der Übertragung und ihrer Aufgaben. In: Gitarre & Laute 9, 1987, 3, S. 19–26; hier: S. 24 f.
↑Hannes Fricke: Mythos Gitarre: Geschichte, Interpreten, Sternstunden. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-020279-1, S. 192.
↑Andrés Segovia: Estudios. Schott & Co., London 1955 (= Gitarren-Archiv. Band 178).
↑Andrés Segovia: Estudio sin luz. Schott & Co., London 1954; Neuausgabe B. Schott’s Söhne, Mainz 1982 (= Gitarren-Archiv. Band 179).
↑Wolf Moser: „Man sollte versuchen, aus allem Nutzen zu ziehen“. Interview mit José Tomás. In: Gitarre & Laute. Band 8, 1986, Heft 5, S. 8–12; hier: S. 12.
↑Wolf Moser: „... von einem Menschen außer der Reihe ...“. Ein Gespräch mit Alberto Ponce über Emilio Pujol. In: Gitarre & Laute. Band 8, 1986, S. 8–14, hier: S. 9.
↑Miguel Ángel Jiménez Arnáiz: Andrés Segovia Torres. Real Academia de la Historia, abgerufen am 1. Oktober 2021 (spanisch).
↑C. Mermoudi, R. Misteli: Große Gitarrenbauer: Die Brüder Francisco und Gabriel Fleta über Holz, Lack, Klangideal und Don Ignacio. In: Gitarre & Laute 6, 1984, Heft 4, S. 36–38; hier: S. 38.