In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Ernst Sagebiel befassen und wie es sich auf verschiedene Aspekte unseres Lebens ausgewirkt hat. Von seiner Entstehung bis zu seiner aktuellen Entwicklung war Ernst Sagebiel Gegenstand von Studien und Debatten in verschiedenen Bereichen und Disziplinen. Im Laufe der Jahre hat Ernst Sagebiel großes Interesse und Neugier in der Gesellschaft geweckt und war eine Inspirationsquelle für zahlreiche Forschungen und Projekte. In diesem Sinne ist es faszinierend zu analysieren, wie Ernst Sagebiel die Art und Weise beeinflusst hat, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen, sowie unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unser tägliches Leben. Wir hoffen, auf diese Weise einen vollständigen und detaillierten Überblick über die Auswirkungen von Ernst Sagebiel auf unser tägliches Leben bieten zu können.
Am 15. Dezember 1933 wurde er bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule, die als Tarnorganisation mit dem Aufbau einer Luftwaffe befasst war, angestellt. Ab 1934 war er hier als Leiter des Referats für Sonderaufgaben mit der Planung und Bauleitung zahlreicher Kasernen betraut.
1934 und 1935 wurde nach seinen Plänen und unter seiner Leitung das Gebäude des Reichsluftfahrtministeriums an der Berliner Wilhelmstraße errichtet. Das war der erste Großbau in der Zeit des Nationalsozialismus. Er hat die Jahrzehnte überdauert und steht in der Berliner Denkmalliste. Danach war Sagebiel mit dem Bau des Flughafens Tempelhof – des damals größten Gebäudes der Welt – befasst.
Der Baustil Sagebiels, der sich gegenüber den von Albert Speer vertretenen eher klassizistischen Tendenzen sehr hart und geradlinig darstellt, wird – nicht zuletzt wegen seiner engen Verbindung zur Luftwaffe – als Luftwaffenmoderne bezeichnet. Mit dem frühen Bau des Reichsluftfahrtministeriums im Auftrag Hermann Görings, der zeitlich vor der späteren Einflussnahme Albert Speers auf die Architektur im Nationalsozialismus lag, gab Sagebiel eine Richtung vor, die über sein eigenes Wirken hinaus im „Dritten Reich“ erkennbar blieb. Ab 1938 war er direkt Hermann Göring unterstellt und zählte damit endgültig zu den bedeutendsten Architekten des „Dritten Reiches“. Bereits seit 1935 war Sagebiel zum Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Berlin berufen worden. Am 20. April 1938 erhielt er zudem von Adolf Hitler den Professorentitel zuerkannt.
Mit dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion im Juni 1941 wurden Sagebiels laufende Bauvorhaben eingestellt. Hierunter fiel auch der Neubau des Flughafens Tempelhof, der erst in den Nachkriegsjahren nach Ende der Berliner Luftbrücke und zunächst nur provisorisch fertiggestellt und für den Passagierflugverkehr genutzt werden konnte. Die große Empfangshalle wurde erst 1962 eingeweiht.
Leben nach 1945
Am Ende des Zweiten Weltkrieges verließ Sagebiel mit seiner Frau Berlin und wohnte in Aschheim. Er geriet in amerikanische Gefangenschaft, die bis Ende September 1945 anhielt. Im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens wurde er im Februar 1948 als Mitläufer eingestuft und zu einer Sühnezahlung von 2000 Reichsmark verurteilt.
Sagebiel arbeitete in einer Architektengemeinschaft und war beim Wiederaufbau zerstörter Häuser in München beteiligt. Sein größtes Projekt war ein Neubau für das Bankhaus Merck Finck & Co in München. Das Ehepaar Sagebiel wohnte ab 1951 in München und ab 1956 in Feldafing. Anfang 1964 zog das Paar in eine Wohnung nach Starnberg. Ernst Sagebiel starb mit 77 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Seine Urne wurde auf dem Münchner Waldfriedhof beigesetzt. Er war seit 1925 mit Gertrud Sagebiel (gest. 1976) verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.
Ehrungen
1937: Ernennung zum Mitglied in der Preußischen Akademie der Künste
1938: Verleihung des Professorentitels durch Adolf Hitler
1939: Ernennung zum Mitglied der Akademie des Bauwesens
1939: Wahl in den Verwaltungsausschuss des Deutschen Museums
1941: Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes zweiter Klasse mit Schwertern
Luftkreiskommandos in Kiel, Königsberg und Münster (bis zu seiner Außerdienststellung Ende 2010 hatte das Lufttransportkommando in Münster seinen Sitz in Sagebiels Bau)
Hans J. Reichhardt, Wolfgang Schäche: Von Berlin nach Germania. Transit Buchverlag, Berlin 2005, ISBN 3-88747-127-X (gebundene Ausgabe).
Wolfgang Schäche: Architektur und Städtebau in Berlin zwischen 1933 und 1945. Gebr. Mann, Berlin 2002, ISBN 3-7861-1178-2.
André Hoffmann: Der nationalsozialistische ‚Weltflughafen‘ Berlin-Tempelhof – seine Entstehung und Bedeutung. GRIN Verlag, München 2011, ISBN 978-3-640-83767-0.
Jost Schäfer: Das ehem. Luftkreiskommando IV in Münster von Ernst Sagebiel. In: Zeitschrift Westfalen, 76. Bd. Münster 1999, S. 380–401. ISSN0043-4337.
↑Tobias Rieger: Ernst Sagebiel. In: Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, 4. März 2019, abgerufen am 2. März 2023 (deutsch).